Stadtentwicklung

Stadtentwicklung

Neubebauung Ovelheider Weg, Hüls-Süd

Marl kümmert sich für die Bürgerinnen und Bürger um eine hohe Lebensqualität. Um dies langfristig zu erhalten und neuen Erfordernis- sen anzupassen, müssen wir die verschiedenen Pläne und Vorhaben für die zukünftige Entwicklung unserer Stadt im Rahmen eines umfassenden Konzepts aufeinander abstimmen. Aus diesem Grund wollen wir ein „Integriertes  Stadtentwicklungskonzept“  erarbeiten, das Maßgaben für die nachhaltige Entwicklung aller kommunalen Handlungsfelder enthält. Dabei achten wir auf

  • Beteiligung der gesellschaftlichen Gruppen in die Prozesse der Stadtentwicklung,
  • Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts in den Stadtteilen und Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit der Stadt,
  • die demografische Entwicklung und die kleiner werdende Stadt als Entwicklungschance für städtische
  • Platz für alle Generationen. Öffentliche Plätze sollen durch Angebote wie Stätten der Begegnung und Streetworkout-Plätze aufgewertet werden.

 

Wohnen

Wir wohnen in den Stadtteilen und Wohnquartieren. Sie erfüllen nicht nur die Aufgaben des Wohnens, sondern auch die des Lebens, des Miteinanders von Familien, Freunden und Nachbarn. Ihnen kommt eine besondere Bedeutung in der Ausprägung unserer Stadt zu. Deshalb setzen wir uns für Folgendes ein:

Schillerpark, Brassert
  • Schutz und Entwicklung von Freiräumen in den Siedlungsbereichen,
  • Verbesserung von Aufenthaltsqualitäten im öffentlichen Raum, z.B. durch Verbesserung des Gänsebrink, die Verbindung von Marler Stern und Rathaus-See,
  • ausreichend gute und bezahlbare Wohnungen,
  • Bau und Erwerb von Wohneigentum,
  • Vorrang der Innenentwicklung in vorhandenen innerstädtischen Strukturen vor der Ausweisung und Entwicklung neuer Baugebiete – vor allem in städtischen Randlagen. Naherholungsflächen und Wald sind besonders zu schützen.
  • Steuerung des Wohnungsmarktes durch Förderung der Kooperation zwischen den Wohnungsgesellschaften und weiteren Eigentümern unter Moderation der Stadtverwaltung,
  • barrierefreies Wohnen und barrierefreie Gestaltung des Umfelds in den Wohnquartieren,
  • Integration von Versorgungseinrichtungen in die Wohnquartiere,
  • Vielseitige Wohnmodelle,
  • alters- und familiengerechten Wohnraum,
  • frühzeitiges Eingreifen bei Stadtquartieren mit massiven Leerständen und vernachlässigten Wohnungsbeständen,
  • Um- und Neubau von Wohnungen, die das Wohnen zuhause und im vertrauten Quartier bis ins hohe Alter ermöglichen.
  • Es gilt auch zukünftig, Drittmittel der EU, des Bundes und des Landes zu nutzen, um Wohnquartiere städtebaulich aufzuwerten und durch sozialintegrative Maßnahmen das soziale Klima nachhaltig positiv zu verändern. Beispiele sind der „Stadtumbau West“ und die „Soziale Stadt“.

 

Ökologische Stadtgestaltung

 Unseren Kindern und uns eine lebenswerte Zukunft in sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Hinsicht zu schaffen und zu erhalten – so haben wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten das Prinzip der nachhaltigen Entwicklung für Marl verstanden. Dabei setzen wir auf eine ausgewogene Stadtentwicklung, die das soziale Zusammenleben, die Umweltbedingungen im Wohnumfeld und die Belange des Natur- und Umweltschutzes mit den Lebens- und Arbeitsmöglichkeiten und der Schaffung von Arbeitsplätzen in Einklang bringt. Dazu gehören

  • schnelle und anschauliche Information über Umweltdaten und den weiteren Ausbau von Beratungsangeboten, zum Beispiel in den Bereichen Abfallentsorgung und Regenwasserversickerung,
  • Sicherung einer verlässlichen und umweltfreundlichen Abfallwirtschaft,
  • Angebote zur Müllvermeidung und Wiederverwertung,
  • Sauberkeit in unserer Stadt – auch durch verantwortungsbewusstes Verhalten der Bürge- rinnen und Bürger,
  • Bewältigung der durch Lärm verursachten Umweltverschmutzung – gesamtstädtische Lärmminderungsplanung und Eintreten für Lärmminderungsmaßnahmen an den  Durchgangsstraßen (z.B. B 225 in Alt-Marl),
  • Naturschutz – Verknüpfung von Grünflächen und die naturnahe Wiederherstellung von Bachläufen,
  • Marler Klimaallianz – Partnerschaft zwischen Wirtschaft und Verwaltung zum Ausbau des kooperativen Klimaschutzes in der Stadt.

 

Kommunale Mobilität

Wir setzen uns für eine vorausschauende Verkehrspolitik ein, die gute Rahmenbedingungen für eine stadt- und umweltverträgliche Mobilität schafft. Ziel muss es sein, den Verkehr in unserer Stadt und der Region intermodal, vernetzt und sozial zu gestalten. Dabei werden die verschiedenen Verkehrssysteme vernetzt und unter Einbeziehung von Informationstechnologien miteinander verknüpft. Ebenso soll Mobilität in der Stadt und ins Umfeld hinein unter den unterschiedlichen Interessenlagen der verschiedenen Benutzergruppen weiter entwickelt werden. Dazu gehören

  • die intelligente Verknüpfung verschiedener Verkehrsträger,
  • die umweltfreundliche Mobilität (CO2-Reduktion),
  • die Stadt der kurzen Wege,
  • bedarfsorientierte Angebote, die den Bedürfnissen von Menschen aller Altersgruppen gerecht werden,
  • Umsteigeknoten vom PKW auf öffentliche Verkehrsmittel,
  • Verkehrskonzepte, die bei der Entwicklung von Gewerbe- und Industrieflächen von Anfang an mitgestaltet werden,
  • die Instandhaltung der vorhandenen Infrastruktur bei gleichwertiger Berücksichtigung der verschiedenen Verkehrsteilnehmer,
  • die Weiterentwicklung verkehrslenkender Maßnahmen,
  • die Förderung des ÖPNV-Angebots durch bedarfsgerechte Strecken- und Transportangebote sowie benutzergerechte Informationssysteme,
  • der Abbau von Barrieren im öffentlichen Raum, z. B. durch Installation von Fahrstühlen, Rampen, Türöffnern und Kommunikationssystemen in Verwaltungsgebäuden, Schulen, Kindergärten oder Sportstätten,
  • die Förderung der Elektromobilität, B. durch die Errichtung von Ladestationen im öffentlichen Raum für Pkws und E-Bikes.

 

Energiepolitik

Der Klimawandel und die Notwendigkeit, die natürlichen Ressourcen zu schonen, stellen uns vor große Herausforderungen. Dazu nehmen wir unsere kommunale Verantwortung wahr. Dafür beschränken wir uns nicht auf allgemeine Mitmach-Appelle, sondern gehen mit gutem Beispiel und konkreten Handlungskonzepten voran. Ziel ist es, die Belange des Klimaschutzes und der Energieeffizienz in allen Handlungsfeldern zu verankern, die im direkten kommunalen Einflussbereich liegen und vorhandene Energieeinsparpotenziale nutzen:

  • Senken der Energiekosten der städtischen Einrichtungen durch energetische Sanierung,
  • Ausbau des Fernwärmenetzes,
  • Förderung erneuerbarer Energien wie Windstrom, Geothermie, Grubengas,
  • Förderung von Energiespartechniken und regenerativen Energien im Rahmen von Bebauungsplänen,
  • Aufbau einer dezentralen Energiegewinnung unter Beteiligung der Marler Bürgerinnen und Bürger,
  • Energetische Sanierung von Stadtteilen,
  • Systematisierung effizienter Energienutzung und energiesparender Verhaltensweisen im Rahmen eines intelligenten Energiemanagements,
  • Energiesparende Lampensysteme in den städtischen Gebäuden,
  • Barrierefreie Informationssysteme für die Bürger.

 

Arbeitsplätze – Mehr als ein wirtschaftlicher Aspekt

Arbeit zu haben hat nicht nur für das wirtschaftliche Wohlergehen der Menschen, sondern auch für ihr Selbstwertgefühl und für ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben eine besondere Bedeutung. Für gute Arbeit mit fairer Bezahlung, unterstützt durch eine einflussreiche Mitstimmung, wollen wir die ortsansässige Industrie sowie heimische Klein- und mittelständische  Betriebe  fördern,  Flächen für Erweiterungen und Neuansiedlungen nutzen.

Chemie-Park, Drewer-Nord

Marl ist eine Stadt der „Einpendler“. Wir wollen vielen unserer Bürgerinnen und Bürger ermöglichen, ihren Arbeitsplatz in unserer Stadt zu finden. Dazu gehören für uns

  • die Förderung ortsansässiger Industrie- und Gewerbebetriebe in enger Zusammenarbeit mit einer starken kommunalen Wirtschaftsförderung,
  • die Sicherung und Schaffung guter Arbeits- und Ausbildungsplätze, u. a. durch die Weiterverwendung der frei werdenden Ausbildungseinrichtungen des Bergbaus,
  • die Qualifizierung vorhandener Arbeitskräfte für die Anforderungen des Arbeitsmarktes als Teil von Bildungs- und Sozialförderung,
  • ein Flächenpool für gewerbliche und industrielle Flächen für Verlagerungen, Erweiterungen und Neuansiedlungen,
  • die Beschleunigung der Entwicklung frei werdender Bergbauflächen durch die Gründung einer Entwicklungsgesellschaft mit Evonik, RAG und der Stadt Marl,
  • die Erfüllung unserer Ausbildungsverpflichtungen innerhalb der Stadtverwaltung
  • ein bedarfsdeckendes Angebot an Betreuungsplätzen für Kinder, damit Eltern und Alleinerziehende einer Erwerbstätigkeit nachgehen können (z.B. Betriebskindergärten),
  • die Unterstützung der Schulen bei der Einbeziehung der Arbeitswelt in ihren pädagogischen Auftrag.