Stadtteil- und Quartiersentwicklung
Marl ist eine Stadt der Stadtteile.
Unsere Stadtteile haben eine große Eigenständigkeit und bieten eine große Identifikation.
Die Stadt- und Quartiersentwicklung haben wir in den vergangenen Jahren vorangetrieben und legen großen Wert auf die Weiterentwicklung, denn die Stadtteile sind das direkte Lebensumfeld unserer Bürger, hier spielt sich das soziale und gesellschaftliche Miteinander ab, so dass die Stadt und Quartiersentwicklung ein großer Schwerpunkt unserer Arbeit bleibt. Dabei treten wir für eine nachhaltige, geschlechtergerechte Stadtentwicklung ein. Dazu gehören u.a. bezahlbarer Wohnraum für alle, Vermeidung von Angsträumen, eine Verkehrswende für mehr Mobilität und Klimaschutz sowie eine wohnortnahe Versorgung mit Produkten des täglichen Bedarfs zu gewährleisten.
- Hülsstraße
Das Stadtteilzentrum Hüls ist Dreh- und Angelpunkt für den Einzelhandel und soll in dieser Funktion weiterentwickelt werden. Daneben müssen weitere Angebote ergänzend zum Einzelhandel genutzt werden, um die Attraktivität und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen, z.B. Dienstleistungen, Gastronomie, Wohnen in der Hülsstraße.
- Aufwertung der Nacherholungsgebiete
Der Gänsebrink ist ein historisch gewachsener Park des Stadtteiles Hüls und hat als Naherholungsort sowie aus stadtklimatischer Sicht eine große Bedeutung für den Stadtteil Hüls. In dieser Funktion soll der Gänsebrink wieder aufgewertet und ein belebter Treffpunkt werden. Wir wollen gemeinsam mit den Bürger*innen das im ISEK 2025+ beschriebene „Grüne Band“ zwischen Marler Parks (z.B. Volkspark) planerisch aufgreifen und die Potenziale zur Aufwertung der Naherholungsgebiete in der ganzen Stadt zur Steigerung der Lebensqualität nutzen.
- Marktplatz Brassert
Mittelfristig soll der Marktplatz in Brassert umgestaltet werden. Wir wollen alle Beteiligten, die Markthändler*innen, die Gewerbetreibenden und die Bürger*innen frühzeitig in den Planungsprozess einbinden.
Wohnen in Marl
Die soziale Stadt und lebenswerte Stadtquartiere mit bezahlbarem Wohnraum sind unser Ziel. Dazu gehören für uns Wohnangebote, wie zum Beispiel Mehrgenerationenhäuser sowie seniorengerechte und barrierefreie Wohnungen.
Wir steigern beim Neubau insbesondere den Anteil der öffentlich geförderten Wohnungen und den Anteil der Mehrfamilienhäuser. Dabei achten wir auf ein ausgewogenes Angebot von Eigentums- und Mietwohnungen, welches der Nachfrage gerecht wird. Dabei ist darauf zu achten, dass die Stadtquartiere ausgewogen gestaltet werden. Die Neue Marler Wohnungsbaugesellschaft (NEUMA) hat dies beispielhaft in Hüls-Süd mit dem Bau um die Max-Reger-Straße gemacht. Für das Baugebiet Breewiese ist ein angemessener Anteil an gefördertem Wohnungsbau umzusetzen. Wir setzen uns dafür ein, dass sich Familien mit unterschiedlich hohen Einkommen Wohneigentum leisten können.
Unsere städtische Wohnungsbaugesellschaft NEUMA ist ein unverzichtbares Instrument für die Quartiersentwicklung, ein Garant für faire Mietverhältnisse und hat strategische Bedeutung für die Stadtentwicklung sowie für den Mietspiegel. Die Wahrung der Rechte und der Schutz der Mieter*innen ist insgesamt eine wichtige Grundlage für ein gutes Leben in unserer Stadt. Deshalb stehen wir an der Seite der Mieter*innen und setzen uns für einen Dialog auf Augenhöhe mit den Wohnungsgesellschaften ein.
Zum Paket Erschließungsmaßnahmen bei Neugebieten achten wir auf die Glasfaserversorgung sowie die dezentrale Energieversorgung.
Rathaus und Marler Mitte
Die Mitte Marls ist nicht historisch gewachsen. Das Rathaus und der Bereich der Innenstadt ist in den 60er und 70er Jahren „auf der grünen Wiese“ entstanden, mit all den Themen, die diese Planungen im Wandel der letzten Jahrzehnte mit sich brachte.
Das Rathaus ist als architektonischer Meilenstein bewertet und unter Denkmalschutz gestellt worden. Mit der Sanierung des Rathauses ist bereits begonnen worden und ist ein wesentlicher Baustein der Aufwertung unseres Stadtzentrums.
Weitere Bestandteile sind die Belebung des Marler Sterns, die Aufwertung des Creiler Platzes sowie die Entwicklung der Flächen des ehemaligen Hallenbades als „urbanes Band“ zur ehemaligen Hauptschule, die zum Kulturzentrum Marschall 66 ausgebaut wird. Diese wegweisenden Entwicklungen sind in den vergangenen Jahren auf den Weg gebracht worden und werden in der nächsten Ratsperiode von uns ans Ziel gebracht. Citysee, Försterbusch und der Skulpturenpark sind in Rahmen der Stadtmitteentwicklung als Räume des Klimaschutzes auszubauen.
Mobilitätskonzept und Radentscheid
Das Mobilitätskonzept wurde gemeinsam mit dem Radentscheid auf den Weg gebracht. Die SPD Marl wird darauf achten, dass die Vorgaben konsequent umgesetzt werden. Es ist uns wichtig, dass wir insbesondere die Nahmobilität stärken, Emissionen senken und Energieverbräuche des Verkehrs optimieren. Auch deshalb bekennen wir uns ausdrücklich zu den Zielen des Radentscheids.
Es ist ebenso bedeutsam, dass alle Verkehrsarten betrachtet werden, um zu einem Ausgleich zu kommen, der den umwelt- und klimaschützenden Zielen gerecht wird. Dazu zählen wir den Fuß- und Radverkehr, den motorisierten Individualverkehr, den ÖPNV, aber auch den Wirtschafts- und Gewerbeverkehr.
Im Rahmen der Umsetzung des Mobilitätskonzeptes gilt es die Angebote des ÖPNV zu erweitern und weiter qualitativ zu verbessern. Die Anbindung an die Nachbarstädte ist dabei ebenso relevant wie an die Randgebiete im Marler Stadtgebiet und an die Metro-Logistic, den Chemiepark Marl, das neue Gelände von Gate:Ruhr sowie den Industriepark Dorsten-Marl als große Arbeitgeber.
Arbeit und Wirtschaft
Marl gehört zur Emscher-Lippe-Region in der Metropolregion Ruhr. In den vergangenen Jahren wurde in der Region gezeigt, dass wir vielerorts den Strukturwandel schaffen können. Dennoch ist immer noch viel zu tun, um unsere Region und insbesondere unsere Stadt als einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort zu erhalten und damit für zukunftsfähige Arbeit für unsere Bürgerinnen und Bürger zu sorgen. Mit einem Geflecht aus industrieller Produktion, Klein- und Mittelunternehmen in den Bereichen Handwerk, einfache und qualifizierte Dienstleistungen schaffen wir eine wettbewerbsfähige Wirtschaftsstruktur. Deshalb ist die Akzeptanz von Groß-Industrie aktiv zu sichern.
Das Positionspapier des DGB Emscher-Lippe zur Kommunalwahl 2020 „Stark im Wandel“ sehen wir hierfür als Ergänzung unserer Programmatik.
Gate.Ruhr
Mit der Entwicklung des Geländes der ehemaligen Schachtanlage AV 3/7 erschließt sich eine weitere gute Möglichkeit, unsere Stadt als erfolgreichen Wirtschaftsstandort auszubauen. Für den Stand der Entwicklung haben wir in der vergangenen Ratsperiode Sorge getragen und werden die Entwicklung gate.Ruhr in der nächsten Ratsperiode erfolgreich zum Ziel führen. Dabei verfolgen wir weiterhin das Ziel, die neue Gewerbe- und Industriefläche im Einklang mit der umliegenden Bebauung zu verwirklichen. Dazu gehört insbesondere die Anbindung des LKW-Verkehrs an einen eigenen Anschluss an die A 43.
- Die Energiewende wollen wir mit Stadtwerken aktiv und lokal gestalten. Dadurch sollen Wertschöpfung und somit auch Arbeitsplätze in unserer Stadt entstehen.
- Die Wirtschaftsförderung muss sich zum Ziel setzen, Unternehmen anzusiedeln, in denen Sozialpartnerschaft gelebt und tarifgebundene Arbeitsplätze gefördert werden.
- Die Stadt soll beim Thema gute Arbeit eine Vorbildfunktion übernehmen:
- als verlässliches Ausbildungsunternehmen,
- mit der Förderung von tarifgebundenen Arbeitsplätzen durch entsprechende Auftragsvergaben und
- die Angebote des sozialen Arbeitsmarktes auszuschöpfen.
- Wir werden die Rückführung der Reinigung kommunaler Gebäude in städtische Trägerschaft oder in interkommunaler Zusammenarbeit prüfen
Klimaschutz als Querschnittsthema
Neben der Verkehrswende können die Bürgerinnen und Bürger ebenfalls mit ihrem Konsumverhalten einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten. Wir setzen uns für die Fortführung und Weiterentwicklung der Bildungs- und Beratungsangebote in dem Bereich ein. Die Verbraucherberatung, aber auch das Engagement der Vereine, Verbände und öffentlichen Einrichtungen nehmen hier zentrale Rollen ein.
Die Weiterentwicklung des Klimaschutzkonzeptes Marl werden wir aktiv gemeinsam mit vielen Vereinen, Verbänden, Initiativen, Unternehmen und der Bürgerschaft gestalten und weiterentwickeln. Für uns sind moderne Industriepolitik und Klimaschutz kein Widerspruch, sondern Teil der Lösung. Der Chemiepark bestätigt dies u.a. mit der Umstellung auf Gaskraftwerke und weiteren CO2-einsparenden Investitionen.
Quartiersentwicklung und Klimaschutz gehören für uns zusammen. Da, wo sich weitere Möglichkeiten ergeben, den Klimaschutz und damit die Lebensqualität der Menschen in Marl zu verbessern, setzen wir uns für deren Umsetzung ein.
- Als Mitglied im Klimabündnis (Stadtradeln) setzen wir uns für eine Stärkung des Radverkehrs ein.
- Ausbau der E-Ladeinfrastruktur zur Stärkung der E-Mobilität
- Sicherung des Fernwärmenetzes in Marl
- Baumschutzsatzung überarbeiten, um besonders alten Baumbestand zu schützen
- DIS-Basiertes Solardach-Kataster und ein Gründach-Kataster
- Mit dem neu geschaffenen Amt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit und unseren Klimaschutzmanager werden die Themen gebündelt bearbeitet und den Klimaschutzzielen in der Bauleitplanung Berücksichtigung verschafft.