Frauen- und Gleichstellungspolitik
Im Artikel 3 Abs. 2 des Grundgesetzes heißt es: Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
Gleichstellung heißt, dass Frauen und Männer ihre Rollen verändern: von der Hinzuverdienerin zur Verdienerin, vom Haupternährer zum Partner auf Augenhöhe. Wir wollen die Rolle(n) vorwärts! Frauen sind im Erwerbsleben benachteiligt. Sie verdienen im Durchschnitt 23 Prozent weniger als Männer. Sie arbeiten häufiger in unfreiwilliger Teilzeit, im Niedriglohnsektor oder in Minijobs. Die Führungsetagen in Unternehmen und Verwaltung sind noch immer eine Domäne der Männer. Deshalb braucht es eine gleichstellungspolitische Offensive auch und insbesondere auf kommunaler Ebene.
Die Erfahrung lehrt: Ohne gesetzliche Verpflichtungen geht es nicht! Durch den Rat der Stadt Marl wurde deshalb auf Initiative der SPD Fraktion die „EU Charta zur Gleichstellung von Männern und Frauen auf lokaler Ebene“ unterzeichnet, die die öffentliche Anerkennung von Prinzipien wie
- die Gleichstellung als Grundrecht,
- die Bekämpfung von Diskriminierungen und Benachteiligungen,
- die Vereinbarkeit von Familie und Beruf,
- die ausgewogene Mitwirkung von Frauen und Männern an Entscheidungsprozessen,
- die Beseitigung von Geschlechterstereotypen,
- die Einbeziehung der Geschlechterperspektive in alle Aktivitäten von Kommunalparlamenten und
- die Aufstellung von Gleichstellungsaktionsplänen und Programmen beinhaltet.
Die SPD Marl setzt sich dafür ein, dass in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt, dem Marler Frauennetzwerk und weiteren Beteiligten ein Gleichstellungsaktionsplan erarbeitet und vom Rat der Stadt beschlossen wird. Wir setzen uns weiter dafür ein, dass bei der Besetzung kommunalpolitischer Mandate die Gleichstellung von Frauen und Männern erreicht wird.
Bereits 2009 forderte die SPD Fraktion im Frauenförderplan die Festschreibung eines verbindlichen Frauenanteils bei Einstellungen, Beförderungen, Höhergruppierungen und in Leitungsfunktionen, um auch hier eine Gleichstellung zu schaffen. Obwohl dieses Ziel bis heute bei weitem nicht erreicht ist, werden wir dieses Ziel weiter verfolgen.
Darüber hinaus wird eine unserer wesentlichen Aufgaben weiterhin die permanente Unterstützung, Begleitung und Koordination der in Marl ansässigen Initiativen und Organisationen sein, die sich für Gleichstellung einsetzen und sich in vielfältiger Weise für die Belange von Mädchen und Frauen in unserer Stadt engagieren.