„Bildung ist mehr als Lernen – Lernen ist mehr als Schule.“
Wir richten als Sozialdemokrat*innen vor Ort unseren Blick auf die Bildung der Menschen in Marl, angefangen von der Familie und Kita, über die Schule und Ausbildung hin zur Weiterbildung bis ins hohe Alter. Nur mit einer guten Bildung sind Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu bewältigen. Dazu gehören die Digitalisierung der Lebenswelt, die Demographie- und Wanderungsbewegungen, die ökologischen Herausforderungen und die immer größer werdende soziale Ungleichheit und Spaltung der Gesellschaft. Mit der Etablierung von individuellen Bildungschancen und einer allgemeinen Bildungsgerechtigkeit verhindern wir, dass der Bildungserfolg durch den Wohnort, die Herkunft und den Familienstand der Eltern bestimmt ist.
Runder Tisch „Bildung in Marl“ (BiM)
In vielen Bildungsbereichen gibt es kein Erkenntnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem.
Durch eine gute, wirksame und regelmäßige Vernetzung der Bildungsverantwortlichen in Marl kann die Umsetzung zu einem besserem Bildungssystem optimiert werden. Der Austausch über vielfältige Möglichkeiten und Hilfen kann schnell zu zügigen Bildungsangeboten und Verbesserungen führen. Die alltäglichen sowie besonderen Herausforderungen, vor denen Bildungsverantwortliche tagtäglich stehen, sollten durch solch einen runden Tisch Unterstützung erfahren. Die SPD setzt sich für die Schaffung dieses Runden Tisches ein, der Verantwortliche aus den Bereichen Erziehung, Lehre, Ausbildung, Kinder- und Jugendhilfe, Sport und Kultur in Marl an einen Tisch holt und miteinander vernetzt.
Schulentwicklung in Marl
In der gelebten Praxis sind die Grundschulen echte Gemeinschaftsschulen. Sie spiegeln in der Zusammensetzung der Schüler*innen die Gesellschaft ihres Einzugsbereiches wider. Die weiterführenden Schulen in Marl bilden dagegen in weiten Teilen weiterhin die Ungleichheiten unserer Bildungsgesellschaft ab.
Der Schulentwicklungsplan muss den Elternwunsch respektieren, aber er muss auch die Aspekte des dreigliedrigen Schulsystems vollends berücksichtigen. Deshalb sind Schulen besonders zu fördern, die leistungsschwache und leistungsstarke Schüler*innen gleichermaßen in den Blick nehmen und individuell fördern.
Die für die Schulen dem Schulgesetz nach verpflichtende „Individuelle Förderung“ muss durch den Schulträger für die Aufstellung des Schulentwicklungsplanes evaluiert werden.
Die Martin-Luther-King-Gesamtschule muss als Gesamtschule auch baulich Lernräume für die Errichtung einer gymnasialen Oberstufe zugewiesen bekommen.
Schulsozialarbeit stärken, für die Schüler*innen da sein
Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit bedarf des Ausbaus der Schulsozialarbeit. Jede Schule in Marl muss dauerhaft auf Schulsozialarbeiter*innen zurückgreifen können, um Schullaufbahnen unabhängig vom persönlichen und häuslichen Umfeld positiv ausrichten zu können. Wir setzen uns zudem zum Ziel, dass jedes Kind mit einem Schulmittagessen versorgt ist.
Betreuungsangebote in Marl
Kinder und Jugendliche lernen mit- und voneinander, weil der Mensch ein soziales Wesen ist. Dieses Lernen findet auch in außerschulischen Lern- und Betreuungsorten statt, sie müssen sich, weg von einer reinen Betreuung, zu wirklichen Bildungseinrichtungen entwickeln.
Die Ganztagsangebote müssen kontinuierlich personell und baulich ausgebaut und verbessert werden. Daneben muss gewährleistet sein, dass den Bildungsverantwortlichen vor Ort, ausreichend Zeit zur Erarbeitung sowie zur täglichen Vor- und Nachbereitung von pädagogischen Konzepten gegeben ist. Sie müssen in engem Zusammenhang mit dem Schulentwicklungsplan evaluiert werden.
Die Einbindung von Sport- und Freizeitvereinen in die Betreuungsangebote muss ausgebaut und verstetigt werden.
Zudem unterstützen wir die Initiative, Marl zu einem Hochschulstandort zu entwickeln sowie die Bemühungen, hierzu einen regionalen Konsens zu finden und die Landesregierung in die Pflicht zu nehmen.
Individuelle Förderung mit Bildungsangeboten
Neben den Berater*innen für die Berufsorientierung müssen Laufbahnberater*innen in den Schulen tätig werden und Schüler*innen und ihre Schulabschlüsse im Hinblick auf ihre Qualifizierung für den Ausbildungsmarkt und ihren Berufswunsch in den Blick nehmen.
Diese Laufbahnberater*innen zeichnen sich durch einen hohen Kenntnisstand im Bereich der Lernförderung durch das BuT-Programm aus, um Bedarfe und Fördermittel gewinnbringend zu verknüpfen.
Digitalisierung der Schulen in Marl
Im energischen Ausbau der Digitalisierung im Bildungssystem liegt eine der größten Chancen für die Herstellung von Bildungsgerechtigkeit. Als Schulträger wird eine sozialdemokratisch geführte Stadt Marl die Digitalisierung umsetzen und auf allen Ebenen die Vernetzung mit Bildungsangeboten zügig durchsetzen. Dies wird gerade vor dem Hintergrund von Heimunterricht in Zeiten von Corona immer wichtiger.