Konkret beantragt die SPD-Fraktion:
1. Die Verwaltung wird beauftragt mit der RAG den Verbleib der Seilscheiben des Förderturms Auguste Victoria Schacht 3 am Gelände „gate.ruhr“ zu vereinbaren.
2. Nach Fertigstellung der geplanten zwei Kreisverkehre soll die Möglichkeit, diese dort entsprechend zu platzieren, an der Carl-Duisberg-Straße geprüft werden.
3. Sollte der Vorschlag nicht umsetzbar sein, werden stattdessen andere erhaltenswerte Gegenstände des Bergbaus, vorrangig von der Schachtanlage Auguste Victoria 3/7, für die Kreisverkehre in Betracht gezogen.
In der Begründung heißt es:
Im Sommer diesen Jahres ist damit zu rechnen, dass der Förderturm des ehemaligen Schachtes Auguste Victoria Schacht 3 im Zuge der Erschließung des Geländes „gate.ruhr“ zurückgebaut wird. Insbesondere der Bergbau hat die Geschichte und das Stadtbild von Marl 116 Jahre lang geprägt und in dieser Zeit vielen Menschen in unserer Stadt gute Arbeit und Wohlstand gegeben. Nachdem der Bergbau seit nunmehr 7 Jahren eingestellt und die Erinnerungskultur weiterhin einen hohen Stellenwert in unserer Stadt genießt, kann ein Rückbau eines prägenden Wahrzeichens der Stadtteile Hüls und Hamm nicht zielführend sein, ohne die Erinnerung an eine prägende Ära der Stadt Marl zu sichern.
Oftmals stellt sich die Frage, wie Kreisverkehre in Marl ansprechend gestaltet werden können. Einige Kreisverkehre sind durch eine Bepflanzung gestaltet, andere wiederum bieten Platz für Kunst und Kultur. Die Gestaltung der neuen Kreisverkehre an der Carl-Duisberg-Straße, zur Erschließung des neuen Wirtschaftsstandortes „gate.ruhr“, wird sich demnächst stellen. Die Seilscheiben des Förderturms Auguste Victoria Schacht 3 könnten als prägende Elemente die künftigen Kreisverkehre gestalten und somit ein verbindendes Element zwischen einer vergangenen Ära und einer neuen Zukunft darstellen. Die Seilscheibe der ehemaligen Zeche Brassert an der Zechenstraße könnte hier als Vorbild dienen.
Die Verwaltung soll daher zeitnah Gespräche mit der RAG aufnehmen, um die Sicherung der Seilscheiben voranzutreiben. Es ist mit der RAG zu klären, in welcher Form die Seilscheiben gesichert, aufbereitet und z.B. ansprechend auf den Kreisverkehren platziert und gestaltet werden können. Für den Fall, dass die Seilscheiben nicht verwendet werden können, sind adäquate Gegenstände des Bergbaus zu verwenden (vorrangig von der Schachtanlage Auguste Victoria 3/7), welche ebenfalls der Erinnerungskultur an den Bergbau würdig sind. Darüber hinaus sind bzgl. Kosten Gespräche u.a. mit der RAG und anderen potenziellen Fördergebern zu führen, wie dieses Projekt kostenneutral für die Stadt Marl durchzuführen ist.
Nachtrag: Der Antrag wurde durch die Gremien und den Rat im März beschlossen.