Umsetzung Radentscheid

Ein gemeinsamer Antrag der SPD-Fraktion, CDU-Fraktion, Bündnis 90/ Die Grünen, WG Die Grünen und FDP sowie dem Einzelratsmitglied von Die Linke zur "Umsetzung Radentscheid" wurde am 21.08.2021 eingereicht betreffend zeitnaher Implementierung des Radentscheids, da dem Bürgerbegehren in der Ratssitzung am 25.06.2020 stattgegeben wurde. Um die Umsetzung des Radentscheides sicherzustellen, wird folgender Antrag gestellt:

Bild: colourbox

Im Jahr 2020 hat die Initiative Radentscheid ein Bürgerbegehren auf den Weg gebracht. Die zur  Entscheidung bringende Frage lautete: „Soll die Stadt Marl folgende 9 verkehrspolitische Ziele in den   nächsten 8 Jahren umsetzen.“ Die Vertreter des Bürgerbegehrens legten einen Entwurf mit 9  Einzelmaßnahmen vor zur Verbesserung der Radinfrastruktur mit einer sofortigen Umsetzung der   Ziele, soweit dem Begehren gefolgt bzw. ein möglicher Bürgerentscheid positiv ausfallen würde.

Die 9 Maßnahmen der Initiative lauteten:
1. Durchgängiges, engmaschiges Radwegenetz erstellen

2. Sichere Radwege an den Hauptstraßen

3. Kaputte Radwege reparieren (Oberflächen)

4. Geh- und Radwege durchgängig und einheitlich gestalten

5. Fahrradstraßen

6. Kreuzungen komfortabler und sicherer gestalten

7. Grüne Welle für Radfahrer*innen

8. Fahrradabstellplätze

9. Öffentlichkeitsarbeit für das Radfahren und Bürgerbeteiligung bei künftiger Verkehrsentwicklungsplanung

Das Begehren wurde zur Ratssitzung am 25.06.2020 dem Bürgermeister übergeben, die anschließende Ratssitzung stellte die Zulässigkeit des Begehrens fest und beschloss den RADENTSCHEID MARL einstimmig.

Um die weitere Umsetzung des Radentscheides sicherzustellen, wird nachfolgender Antrag gestellt:

1. Der Radentscheid hat 9 Ziele formuliert. Als Ziel 1 wurde definiert, dass innerhalb eines Jahres ein Radverkehrs- und Umsetzungskonzept zu erstellen ist. Die Verwaltung wird folgerichtig damit beauftragt das Radentscheid- Umsetzungskonzept noch in diesem Jahr in den Rat einzubringen. Sollte es andere nicht veränderbare vereinbarte Terminverpflichtungen zur Erstellung geben, so sind diese  darzulegen.

2. Die Verwaltung wird beauftragt eine Prioritätenliste zur Sanierung der defekten Oberflächen zu erstellen und diesen in den im November stattfindenden Sitzungen der Ausschüsse für Nachhaltige Mobilität und des Stadtplanungsausschusses einzubringen. Die Prioritätenliste soll unter folgenden Bewertungspunkten tabellarisch erstellt werden:

a) Kategorie 1: Es sind Wege zu benennen, die voraussichtlich im Zeitrahmen von 8 Jahren nicht völlig neu geplant werden müssen.

Kategorie 2: Es sind defekte Radwege/Streckenabschnitte zu benennen, die völlig neu geplant werden.

b) Radwege sind weiterhin zu bewerten nach der Oberfläche Asphalt- oder Pflasteroberflächen

c) wenn bei einer Sanierung von Strecken oder Streckenabschnitten andere Probleme (wie Bäume, Grundstücksfragen oder sonstige) vorliegen, so ist dies in der tabellarischen Auflistung zu benennen.

d) Die Verwaltung stellt in den Kategorien dar, bei welchen Radwegsanierungen bzw. Neuerstellungen die Bürger mit Belastungen durch das Kommunalabgabengesetz zu rechnen haben.

3. Die Kosten des Radentscheides werden auf 64,7 Mio € geschätzt. Die Maßnahmen des   Radentscheides sind förderfähig. Es wird von einer Förderquote von 80 % ausgegangen. Für das Jahr 2021 sind 8 Mio € für den Radentscheid vorgesehen. Bei einer Förderquote von 80 % beträgt der Eigenanteil 1,6 Mio €. Dieser Betrag wurde in den Haushalt 2021 aufgenommen.

Die Verwaltung wird beauftragt den Stand der Ausgaben, der beantragten und bewilligten Fördermittel darzustellen und die Beträge den einzelnen Maßnahmen zuzuordnen. Weiterhin ist ein Überblick über die Maßgaben und Kosten für die nächsten Jahre darzustellen.

4. Die Kosten von 64,7 Mio. Euro bzw. 8 Mio. pro Jahr sind nur mit einer erfolgreichen kontinuierlichen Beantragung der Fördermittel erreichbar. Über den aktuellen Stand muss daher regelmäßig, min. 2x im Jahr berichtet werden.

5. Als erste, schnell zu realisierende und kostensparende Maßnahmen sind Fahrradstraßen  einzurichten. Die Verwaltung wird beauftragt, geeignete Straßen vorzuschlagen.

Hier geht`s zum Antrag: Umsetzung_Radentscheid

Der Antrag hat folgende Ausschüsse passiert: Umwelt- und Nachhaltigkeitsausschuss (25.08.2021), Stadtplanungsausschuss (26.08.2022) beschlossen einstimmig den Antrag.