SPD bekennt sich zum Bergbau

Beim SPD-Neujahrsempfang im Marler Rathaus wurden die Plätze im großen Saal knapp. Foto: Jürgen Wolter

Ein Vormittag, der vom Steigerlied bis zu Funkenmariechen reicht und mit einem Bibelwort ausklingt… so vielfältig kann es in einer großen Partei zugehen. Wie viele so am Sonntag aus den Betten zu holen sind, bewies die SPD im Rathaus: Foyer und großer Saal reichten kaum aus. Dabei ging es nicht nur um Spaß und Frohsinn.

Obwohl Fachleute vom neuen Jahr Aufschwung und Wachstum erwarten, wird ein Teil der Bürger arbeits- und chancenlos bleiben – darüber sinnierte SPD-Stadtverbandschef und Bundestagsabgeordneter Michael Groß. Solche Abwärtstrends mitten im Konjunktur-Hoch würden sich unweigerlich verstärken, grollte Groß, wenn tatsächlich der Bergbau restlos von der Landkarte verschwände: „Ich werde mich dafür einsetzen, dass der Bergbau eine Zukunft hat.“ Seine Hoffnung richten sich auf ein so genanntes Referenz-Bergwerk, das auch nach dem Auslaufen aller anderen Zechen bestehen bleibt, um Technologien weiterzuentwickeln und praktisch zu erproben.

Rhetorische Unterstützung bekam Groß vom Stargast des Neujahrsempfangs, dem SPD-Landtagsfraktionsvorsitzenden Norbert Römer. Auch er will dafür kämpfen, „dass wir den Zugang zu unseren Kohle-Lagerstätten erhalten“. Logisch. Logisch: Auch die AV-Bläser mussten bei ihrem Auftritt ihr Publikum nicht zweimal bitten, beim Steigerlied laut mitzusingen.

Groß erinnerte außerdem an die schon angestoßene Bürgerbeteiligung: Bevor die SPD ihren grundsätzlichen Kurs zur Zukunft der Stadt festlege, sollten die Bürger ihr sagen, wie sie sich ihre Stadt im Jahr 2020 vorstellen. 300 Befragte haben laut Groß schon deutlich gemacht: Bildung und Arbeit sind für sie die wichtigsten Themen.