Marl – Wohlfühlstadt oder Angstort?

Die Beschwerden der Bürger über Vandalismus, verdreckte Schmuddelecken, öffentliche Saufgelage etc., werden immer vehementer. An zahlreichen Örtlichkeiten unserer Stadt überkommt uns ein Gefühl der Unsicherheit, des Unbehagens, der Abscheu. Solche sogenannte „Angstorte“ werden gemieden, mancherorts lieber die Straßenseite gewechselt. Wir fragen: Ist das wirklich so? Gibt es in unserer Stadt wirklich so viele Wege und Plätze von denen wir uns lieber fernhalten? Und ist das einfach so hinzunehmen?

„Auch wenn das subjektive Sicherheitsgefühl des Einzelnen oftmals nicht der objektiven Sicherheitslage entspricht, verspüren wir an bestimmten Orten Furcht. Es überkommt uns ein Gefühl des Unbehagens an Orten, die aufgrund ihres Erscheinungsbildes wenig vertrauenswürdig und einladend erscheinen. Hierzu zählen u.a. schlecht oder gar nicht beleuchtete Wege, Grünflächen, Parkplätze, Unterführungen, zugemüllte oder unübersichtliche Plätze oder solche, an denen Menschen sich treffen und Alkohol konsumieren“ so die Sprecherin der AsF, Bettina Hartmann. So entstehen sog. „ No-go Areas“, Angstorte, die man lieber meidet, auch wenn dort nicht mehr Straftaten passieren als an anderen Orten.

Unser Ziel ist eine möglichst flächendeckende Bestandsaufnahme dieser Orte. Wir möchten die Bürger aufrufen uns Orte in der Stadt zu benennen, an denen sie sich unwohl fühlen, die für sie unter den Begriff „Angstort“ fallen. Welche Orte und Plätze in der Stadt werden gemieden und warum?

„Die Stadt hat kein Geld und kein Personal alle Missstände zu beseitigen, erarbeitet jedoch bereits ein vielversprechendes Konzept. Wir möchten helfen. Manchmal reicht es schon ein Gebüsch zurück zu schneiden, zusätzliche Müllbehälter zu installieren oder eine defekte Beleuchtung zu ersetzen. Bei härteren Fällen, insbesondere bei Ordnungswidrigkeiten und Straftaten, können nur Ordnungsamt und Polizei eingreifen,“ so Bettina Hartmann.

Wir möchten aber auch die schönen Seiten unserer Stadt präsentieren, die „Wohlfühlorte“, an denen sich die Bürger gerne aufhalten und sich sicher fühlen, Orte, an denen Städtebau und Kriminalprävention in Einklang stehen und erfolgreich umgesetzt wurden.

Das Ergebnis werden wir in einem Stadtplan festhalten und am 3. Oktober auf dem Volksparkfest präsentieren. Wir werden beginnen, Missstände im Rahmen der Möglichkeiten zu beseitigen und auf die verantwortlichen Ämter zugehen. Wir hoffen auf zahlreiche Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Meldungen werden von jedem SPD Ortsverein und dem SPD-Bürgerbüro, Telefon 933571, entgegen genommen.