Jeder Arbeitsplatz zählt

Gespräche zwischen Bergwerksleitung und der SPD-Fraktion haben langjährige Tradition. In der Bildmitte Werksleiter Wolfram Zilligen mit Bundestagskandidat Michael Groß und Bürgermeisterkandidat Werner Arndt.

Seit fast 110 Jahren bedeutet Auguste Victoria für unzählige Mitarbeiter und ihre Familien Lohn und Brot. Alleine aus Marl kommen 895 der heute knapp 4000 Beschäftigten. Jeder einzelne dieser Arbeitsplätze ist für die SPD Grund genug, sich massiv für den Erhalt des Steinkohlebergbaus einzusetzen und den Kontakt zum Unternehmen zu pflegen.

Im vergangenen Jahr seien 3,3 Millionen Tonnen Steinkohle gefördert worden. Mehr als ursprünglich geplant, erläuterte Werksleiter Wolfram Zilligen beim Jahresgespräch. Trotzdem gab es in über 7 Millionen Arbeitsstunden nur 62 Unfälle. Sicherheitstechnisch ein sehr hoher Standard. „Ein Aspekt, der beim Einkauf, neben dem Preis der Kohle, eine wesentlich größere Rolle spielen sollte“, forderte der SPD-Fraktionsvorsitzende Michael Groß. „Besonders, wenn man die zahlreichen Todesopfer bei der Kohleförderung im Ausland bedenkt.“

„Viel zu viele Arbeitsplätze in Industrie und Einzelhandel haben wir schon verloren. Noch immer bangen wir um den Fortbestand des Opel-Werks in Bochum“, so Bürgermeisterkandidat Werner Arndt. „Wir können uns gar nicht leisten, auch noch auf den Steinkohlebergbau zu verzichten.“ An einem Arbeitsplatz hängen nicht nur die jeweiligen Mitarbeiter und deren Familien, sondern auch weitere bei Zulieferbetrieben und Kunden. Der Verlust von Arbeitsplätzen bedeutet zudem sinkende Kaufkraft und erhebliche Folgekosten: Mehrausgaben für Arbeitslosigkeit und geringere Steuereinnahmen und Sozialabgaben. Über 40000 Arbeitsplätze sind bei einem Ausstieg aus dem Kohlebergbau in NRW in Gefahr. Laut einer Studie liegen die damit verbundenen Gesamtkosten bis 2018 um bis zu 3,5 Milliarden Euro höher als die planmäßig eingesparten Absatzhilfen.

Wenn Deutschland nicht ausschließlich von Lieferungen aus dem Ausland abhängig werden soll, ist deutsche Steinkohle unentbehrlich. „Und angesichts des ständig wachsenden Bedarfs und der Annäherung an die Weltmarktpreise sehen wir keinen einzigen plausiblen Grund, warum der Kohlebergbau nicht fortgeführt werden sollte“, resümierte Michael Groß.