Was kostet die Rathaussanierung?

„Mittelfristig muss die Sanierung der Rathaustürme angegangen werden“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Michael Groß. „Das ist aber nur im Rahmen des vorhandenen Geldes möglich.“ Ursprünglich waren die Kosten für die beiden Türme und den Verwaltungstrakt mit Euro, abgespeckt mit 18 Millionen, angegeben worden, von einer Steigerung um etwa 10 Prozent ist auszugehen. Wie hoch die Belastungen heute genau wären, will die SPD-Fraktion durch einen Antrag an die Verwaltung in Erfahrung bringen. „Wenn wir sanieren, was wir auch wollen, dann richtig und zum richtigen Zeitpunkt“, ergänzt Bürgermeisterkandidat Werner Arndt.

Vor knapp einem Jahr schreckte ein Gutachten Verwaltungsmitarbeiter, Politiker und die Öffentlichkeit gleichermaßen auf: Ein Arbeitsmediziner hatte erklärt, dass die Arbeitsbedingungen in den Büroräumen der Rathaustürme nicht der Arbeitsstätten-Verordnung entsprechen. Es sei für ein „zuträgliches Raumklima" zu sorgen, die Gefahr von Strom-Unfällen sei unverzüglich abzuwenden. Rufe nach einem sofortigen Umzug aus den Räumen wurden laut.
Als Konsequenzen des Gutachtens, das übrigens die Folge eines anonymen Anrufes war, wurden Kleinigkeiten umgesetzt: Fenster wurden durch einfache Aluleisten abgedichtet, elektrische Geräte von kritischen Plätzen entfernt. Bauliche Mängel konnten mit diesen Maßnahmen nicht behoben werden. Es verwundert, dass die Räume erneut durch Verwaltungsmitarbeiter besetzt sind, seit vor kurzem ein Team der Vestischen Arbeit in 14 neue, helle Büros im Rathaus eingezogen ist. Ist die Gefahr also doch nicht so hoch?

Schnell umsetzbare und weitaus kostengünstigere Möglichkeiten, städtische Mitarbeiter unterzubringen, hatte der Brasserter SPD-Ortsvereinsvorsitzende Michael Groß bereits Monate zuvor parat: Das in Teilen leer stehende Riegelhaus und die ehemalige Hauptschule an der Goethestraße sind gute Alternativen, die von der Verwaltung geprüft werden sollen.