Die jüngsten Vorfälle zeigen, dass Gewalt und Zerstörungswut leider auch an Marler Schulen keine Ausnahmen sind. Die SPD-Fraktion setzt auf Vorbeugung und den offenen Umgang mit diesem heiklen Thema. Sie beantragte im Rat ein komplettes Paket an Präventionsmaßnahmen. Einerseits sollen Überwachung durch Videokameras und Kontrollen durch Wachschutz Vandalismus eindämmen. Einige Vorschläge, wie der Einsatz präsenzpflichtiger Hausmeister in jeder Schule und die Videoüberwachung, wurden bereits in Pilotprojekten umgesetzt. Andererseits kann dies aber nur ein Teil eines ganzen Maßnahmenkatalogs sein.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Michael Groß ist überzeugt, dass Kontrollen alleine hier nicht dauerhaft helfen werden. Gegen den Vorschlag der Verwaltung wurden im Haushalt Mittel zur Verfügung gestellt, um die entsprechenden Maßnahmen durchführen zu können.
Die Schulen selbst arbeiten bereits engagiert an diesem Thema. Dass sie im Hinblick auf sinkende Schülerzahlen Negativschlagzeilen vermeiden und bereits herrschende Unsicherheit nicht weiter schüren wollen, ist verständlich. Aber dieses umfassende Problem kann nicht von ihnen alleine gelöst werden. Auf Antrag der SPD-Fraktion soll ein runder Tisch eingerichtet werden, an dem Schüler- und Elternvertretungen, die Polizei, entsprechende Fachleute der Stadtverwaltung, die Politik und Vertreter der Schulen gemeinsam nachhaltige Lösungen entwickeln, um eine Eskalation zu verhindern.
Neben technischem Equipment ist auch der persönliche Kontakt gefragt. Schulsozialarbeiter und psychologen stellen nach Einschätzungen der Genossen vielversprechende Möglichkeiten zur Gewaltprävention dar. Umso bedauerlicher ist, dass die Etablierung von Schulsozialarbeitern trotz mehrheitlichem Ratsbeschluss immer noch nicht umge-setzt worden ist.
Zivilcourage und verstärkte Polizeipräsenz an potentiellen Gefahrenpunkten sind gefordert. Das Monopol liegt bei der Polizei, privater Wachschutz kann höchstens eine Ergänzung dazu sein. Auch nicht zu vergessen, dass unserer Stadt durch Vandalismusschäden alleine im vergangenen Jahr Kosten in Höhe von knapp 250000 Euro entstanden sind.
Michael Groß zeigt sich enttäuscht über die mehr als dürftige Vorlage der Verwaltung als Antwort auf den SPD-Antrag zu diesem aktuellen Thema. Wir werden weitere Schritte zur Vorbeugung vorantreiben. Zusätzlich wollen wir auch außerschulische Projekte in Angriff nehmen, um die Gewaltbereitschaft insgesamt zu senken, versichert der Fraktionsvorsitzende.