
Trotz der positiven Entwicklung am Stellenmarkt verbleiben bestimmte Gruppen, insbesondere Schuldner, in der Arbeitslosigkeit. Um mögliche Ursachen zu ergründen, diskutierte Waltraud Lehn (MdB) mit Vertretern der städtischen und karitativen Beratungsstellen, der Sozialberatung der infracor, der Sparkasse, der Verbraucherberatung Marl, der rebeq GmbH und der Vestischen Arbeit in der Werkstatt Brassert.
Der Gedanke bestätigte sich schnell: Wer verschuldet ist, findet nur schwer eine neue Stelle. Banken können im Falle von Schulden ein Girokonto einfach auflösen, so dass der Betroffene ohne Bankverbindung dasteht. Große Firmen und auch Wohnungsgesellschaften können heute problemlos Auskünfte über vorhandene Verbindlichkeiten einholen. Bei negativer Bilanz hat der Suchende kaum eine Chance.
Andererseits wollen manche Schuldner nicht arbeiten gehen, weil dann ihr Lohn gepfändet wird. Nach Meinung der Gesprächsteilnehmer ist hier der Gesetzgeber gefragt. Beispielsweise könnten Pfändungsgrenzen für Unterhaltszahlungen heraufgesetzt oder Ansparungen für Reparaturen vor Pfändung geschützt werden, damit sich Arbeit für die Betroffenen wieder lohnt.
Waltraud Lehn kündigte an, die gewonnenen Erkenntnisse und Lösungsvorschläge in Berlin vorzutragen und schlug für die Zukunft vor, ein Schulfach Budgetplanung einzuführen, um Jugendliche vor der Schuldenfalle zu bewahren.
Bildunterschrift:
Waltraud Lehn, Sozialausschuss-Vorsitzender Werner Arndt und die Diskussionsteilnehmer waren sich einig: Arbeitssuchende haben es besonders schwer, wenn sie zudem noch verschuldet sind.