Über 100 Betriebe, über 1000 Beschäftige, innovative Unternehmen ganz unterschiedlicher Art aber kaum ein positives öffentliches Interesse. Mit Deutlichkeit forderten die Vorsitzende der Interessengemeinschaft Gewerbepark Lenkerbeck Elke van DamKusch und ihr Stellvertreter Bernd Janssen bei einem Treffen mit der SPD Sinsen/Lenkerbeck mehr öffentliche Beachtung für den größten Gewerbepark in Marl.
Man darf nicht nur auf die Großindustrie gucken. Die Firmen im Gewerbepark brauchen die gezielte Aufmerksamkeit der Stadt, der kommunalen Wirtschaftsunternehmen, der Parteien, der ganzen Öffentlichkeit. Der mittelständische Gewerbe- und Industriebereich muss erhalten und ausgebaut werden. Es geht um Arbeitsplätze. Konkret: Es geht um Werbung und Aufträge für die heimischen Unternehmen.
Wer sich z.B. im Internet über den Gewerbepark Lenkerbeck informieren will, hat Schwierigkeiten, stellt die SPD fest. Der Internetauftritt der Stadt Marl erwähnt unter Gewerbegebiete den Gewerbepark Lenkerbeck nur namentlich in einer Zeile. Das ist alles andere als modernes Marketing, wundert sich Peter Wenzel, Ortsvereinsvorsitzender der SPD Sinsen/Lenkerbeck, viele kennen das Leistungsangebot von Handwerk und Gewerbe im Gewerbepark gar nicht.
Und wer die Rubrik Firmenverzeichnisse anklickt, findet dort ein leere Seite. Das ist sehr ärgerlich stellt die stellvertretende SPD – Stadtverbandsvorsitzende Doris Schindler fest. Mein Vorschlag: Hier sollten alle Firmen, die es wünschen, mit einer Visitenkarte erscheinen und einer ersten Information für gewerbliche wie private Kunden. Eine Direktverbindung könnte dann zur Homepage des Unternehmens führen, soweit diese bereits besteht. Ich selbst habe als private Kundin versucht, Informationen zu bekommen. In Marl Fehlanzeige.
An den Finanzen werde ein solcher Vorschlag nicht scheitern, so die Vorsitzende der Interessengemeinschaft van DamKusch, selbst Besitzerin eines ImbissBetriebes im Gewerbepark: Für viele ist wichtig, dass eine größere Nähe zum Endverbraucher möglich wird. Die SPD wird sich darum kümmern, dass hier die Zusammenarbeit mit der Stadt greift.
Jüngste Ansiedlungserfolge mit positivem Arbeitsplatzeffekt im Gewerbepark, da sind sich die Interessengemeinschaft und die SPD Sinsen/Lenkerbeck einig, sollten nicht verkannt werden. Allerdings, so Bernd Janssen, eine Bewusstseinsänderung habe immer noch nicht in genügender Weise stattgefunden. Wirtschaftsförderung müsse absolute Priorität haben und aus einer Hand organisiert werden. Manchmal sieht sich ein Gewerbetreibender mit Forderungen konfrontiert, mit denen er nicht gerechnet hat. Ein Amt verspricht, das andere blockiert so geht das nicht, sagt Janssen. Die Sozialdemokraten werden das Gütesiegel Service, mit der die Stadt einen neuen Service-Stil in der Wirtschaftsförderung verspricht, beobachten und prüfen, wie es sich wirklich entwickelt.