Jusos unterstützen Forderungen der Gewerkschaften

Auf den Kundgebungen am 1.Mai auf dem Creiler Platz trafen die Marler Jusos den Vorsitzenden der IGBCE, Hubertus Schmoldt. Hier machten die Jusos klar, dass sie die Forderungen der Gewerkschaften nach mehr Ausbildungsplätzen unterstützen. „Es geht nicht, dass es bei 1,7 Mio. Unternehmen in Deutschland nur eine Handvoll gibt, die dringend benötigte Ausbildungsplätze zur Verfügung stellt“, so die Forderung des Juso-Vorstandes.

„Die Unternehmen tragen in diesem Land eine soziale Verantwortung, dazu gehört auch die Bereitstellung von Ausbildungsplätzen“, appellieren die Marler Jusos an die Verantwortlichen in den Unternehmen. Zwar gibt in Marl mit Degussa und Auguste Victoria zwei große Ausbilder, die auch über Bedarf ausbilden, jedoch fehlen noch viele Ausbildungsplätze, was die vielen Such-Anzeigen für Ausbildungsplätze in den Zeitungen beweisen.

„Natürlich gilt den Unternehmensleitungen von Degussa und AV ein dickes Lob für deren Bemühungen um die Ausbildung, jedoch sollten sich einige Betriebe in dieser Region davon mal eine Scheibe abschneiden“, meinen die Jungsozialisten. Daher unterstützen die Jusos die geplante Ausbildungsabgabe der Bundesregierung. Die Unternehmen hatten über ein Jahr Zeit, dieses Gesetz durch Schaffung von genügend Ausbildungsplätzen zu verhindern.

Das Thema Jugendarbeitslosigkeit stößt den Marler Jusos besonders bitter auf. Denn auch hier gibt es nur schleppende Erfolge. „Wir appellieren hier an die Bundesregierung Lösungen herbeizuführen. Es kann nicht sein, dass Jugendliche nach Ihrer Schulzeit bzw. Ausbildung in die Arbeitslosigkeit gehen. Es gibt auch hier dringend Handlungsbedarf“, fordern die Jusos. Es entsteht das Gefühl, dass jüngere Generationen im Moment vor lauter „Reformwahn“ in Berlin außen vor gelassen werden.

Gerade in Marl gibt es auch eine Menge junger Leute, die anstatt vom Arbeitgeber, vom Arbeitsamt leben. „Dieser Missstand muss dringend beseitigt werden. Der Kanzler und die Regierung in Berlin müssen einsehen, dass unserer Generation die Zukunft ist. Dementsprechend muss man dieser Generation auch die Voraussetzungen z.B. in Arbeitsplätzen dafür schaffen“, heißt es aus dem Juso-Vorstand.

Auch mahnen die Jusos den Kanzler, dass er seine Zusagen bei den Steinkohlesubventionen einhält. Erneut aufgeflammte Diskussion über die Höhe der Subventionen bringen neuen Zündstoff in das Thema. „Gerade in unserer Region und in dieser Stadt leben viele tausend Menschen vom aktiven Steinkohlebergbau. So lange wir keine Ersatzarbeitsplätze schaffen, darf sich diese Situation auch nicht ändern“, stellen die Jusos fest. „Wir können und dürfen auch zu Recht stolz darauf sein, dass wir noch einen lebendigen Steinkohlebergbau haben. Unser Respekt gilt den Menschen, die tagtäglich auf der Zeche Ihr Geld verdienen. Das Letzte was diese Menschen brauchen, ist eine ständige Verunsicherung um Ihren Arbeitsplatz“, äußert sich der Juso-Vorstand mit einem Blick auf den von den Grünen in unverantwortlicher Art und Weise erneut angestoßene Diskussion um die Höhe der Steinkohlesubventionen. Diese Stadt und diese Region braucht jetzt ein klares Signal und Planungssicherheit für die Zukunft. Das kann nur funktionieren, wenn auch der Kanzler sein Versprechen einhält.

Unterstützung gibt es von den Jusos für die Gewerkschaften auch beim Thema „Soziale Balance“ in Europa und Deutschland. Gerade die Agenda 2010 stellt in den Augen der Jusos nicht gerade das geeigneteste Mittel dar, für mehr soziale Sicherheit – gerade in Deutschland – zu sorgen. „Der Kanzler darf nie vergessen, dass er Sozialdemokrat ist. Sollte er doch wieder erwarten mal einmal unter „Gedächtnisschwund“ leiden, so werden wir Jusos Ihm schon wieder auf die Sprünge helfen“, so die kritischen Stimmen des Juso-Vorstandes.

Die Jusos werden auf Ihren nächsten Sitzungen überlegen, wie es möglich ist, die angesprochenen Missstände und Probleme zu beseitigen. Auch wird das persönliche Gespräch mit Verantwortlichen gesucht und einige Vorschläge und Lösungsansätze ausgearbeitet werden. Interessierte Jugendliche und junge Erwachsene sind herzlich eingeladen sich an diesen Themen zu beteiligen und mitzudiskutieren. Termine für die nächsten Sitzungen können der Tagespresse entnommen werden.