
Sehr geehrter Herr Dr. Twenhöven,
der Rat der Stadt Marl hat am 11.02.2004 mit Mehrheit beschlossen, dem Beschluss des Kreistages Recklinghausen zu folgen und den Verkehrslandeplatz Loemühle zu schließen.
Diese Entscheidung ist schon allein aus strukturpolitischen Gründen für den Kreis Recklinghausen verheerend. Nach der Blockade der Westerweiterung im Chemiepark Marl geht mehrheitlich von den CDU-Fraktionen erneut das Signal aus dass Aktivitäten, die Zukunftsoptionen offen halten, nicht erwünscht sind. Dabei wird auch der Verlust von Arbeitsplätzen bewusst in Kauf genommen. Wirtschaftliches Engagement von regionalen Unternehmen wird ausgebremst. So lässt sich die Emscher-Lippe-Region gewiss nicht nach vorne bringen.
Die Schließung des Verkehrslandeplatzes Loemühle wird die Städte des Kreises Recklinghausen finanziell belasten. Die Marler Bürgermeisterin wird in der Marler Zeitung vom 30.01.2004 unter Bezugnahme auf den Kreis Recklinghausen mit einer Belastungssumme von 7,5 Mio. EURO zitiert. Auf Marl entfällt ein Anteil von 1,2 Mio. EURO. Mittlerweile versucht der Landrat die Summe herunterzurechnen. Damit räumt er ein, dass die Entscheidungen des Kreistages und des Stadtrates ohne genaue Kenntnis der Folgekosten getroffen worden sind. Wir halten dies angesichts der finanziellen Notlage der Stadt Marl für eine politische Dreistigkeit.
Angesichts der sehr kritischen Lage der Stadt Marl können wir diese zusätzlichen Belastungen im Interesse der Bürger und Bürgerinnen nicht verantworten.
Deshalb bitte ich Sie im Namen meiner Fraktion und auch im Interesse vieler Einwohner und Einwohnerinnen der Stadt, den Beschluss des Rates der Stadt Marl in Hinblick auf den wirtschaftlichen und finanziellen Schaden für die Stadt zu überprüfen.
Mit freundlichen Grüßen
Jens Vogel
Fraktionsvorsitzender