Mit einer programmatischen Rede stieg die SPD
gestern in das Wahlkampfjahr 2004 ein. Beim
Neujahrsempfang der Sozialdemokraten im
Rathaus kündigte Bürgermeisterkandidat Jens
Vogel an, alle Hebel auf "Volle Power"
umzulegen.
Sabrina Tyburski und Dennis Hardy Hoffmann
führten die fast 500 Gäste durch die
Veranstaltung, die der
Stadtverbands-Vorsitzende Michael Groß
eröffnete. Er beklagte einen allgemeinen
Stillstand und die Verdopplung der
Stadt-Schulden in den letzten vier Jahren.
"Wir spielen gegen den Abstieg", bedauerte er.
Jens Vogel zeichnete die drei Eckpunkte, für
die sich der Bürgermeisterkandidat einsetzen
wolle. Das sei die Brücke, die man für die
älteren Menschen bauen müsse, dazu gehöre aber
auch die Fairness im Zusammenleben mit anderen
Bevölkerungsgruppen. Zum zweiten gelte es, die
Familienfreundlichkeit in Marl zu pflegen.
Frauen müssten Familie und Beruf in Einklang
bringen, die Schulen müssten besser
ausgestattet werden und statt eines
"Schulverwaltungsamtes" brauche Marl ein "Amt
für Schulentwicklung".
Schließlich müsse die Wohnqualität gesteigert
werden – und das müsse auch nach außen
getragen werden. Dazu gehöre ferner der
Freizeitbereich. In Sachen Soziokulturelles
Zentrum Schacht 8 werde man in diesem Jahr
entscheidend weiter kommen. Dritter
Schwerpunkt sei der Bereich Arbeit und
Ausbildung. Junge Menschen dürften nicht
abwandern, weil sie in Marl keine Zukunft
sehen. Einen weiteren Arbeitsplatzabbau im
Chemiepark könne man sich nicht leisten.
Jutta Haug, SPD-Mitglied des
Europaparlamentes, sprach in ihrer kurzen Rede
von den großen Aufgaben, die in diesem Jahr
anständen: Die Europawahl, der Beschluss über
die Europäische Verfassung und die
Ost-Erweiterung Europas um zehn neue Staaten.
ben
Marl aktuell
Ein Neujahrsempfang, der viel von einer
feierlichen Steifheit abgelegt hatte: Die SPD
ließ zwei Jung-Politiker als Moderatoren nach
vorne und die VfL-Kindergruppe legte eine
muntere Tanzshow vor, bei der die Begeisterung
der Kleinen viel wichtiger war als ein
perfekter Formationstanz. Nur eines durfte
nicht fehlen: Das Lied "Glück auf, der Steiger
kommt". ben