
Enttäuschung und ungläubiges Staunen in der Overbergschule: Heute in vier Wochen soll die Offene Ganztagsschule im Souterrain der Grundschule starten, doch die Umbauarbeiten haben noch nicht mal begonnen.
Mitglieder der SPD-Fraktion und des Ortsvereins Alt-Marl trauten am Mittwoch ihren Augen nicht: Außer einem Container auf dem Schulhof und ein paar abgebrochenen Wandfliesen ist noch nichts zu sehen. In der zweigruppigen Einrichtung sollen bis zu 47 Kinder von 7.30 bis 16 Uhr verpflegt und betreut werden. Bis dahin müssen neue Fenster, eine Wand zur früheren Hausmeisterwohnung durchbrochen, das Fundament für die Isolierung innen und außen freigelegt, eine Küche für die Essensausgabe aufgebaut werden. "Ich habe Zweifel, dass das bis zum 15. September klappt", so Jürgen Marks, dessen Enkelkind nach den Sommerferien eingeschult wird. Immerhin können Schuldezernentin Dr. Barbara Duka und Schulamtsleiter Thier beruhigen: "Die Küche wird definitiv zu Schulbeginn fertig sein." Jens Vogel, SPD-Fraktionsvorsitzender, hält eine Anfrage, ob "die von der Politik bereitgestellten Mittel und der Personalaufwand im Immobilienbetrieb übereinstimmen", dennoch für erforderlich.
Der Immobilienbetrieb erklärt die Verzögerungen durch die kurzfristige Planungsphase aufgrund "der späten Entscheidung in der Politik" für die Ganztagsschule. Förderanträge an das Land und eine Zwischenfinanzierung hätten erstellt werden müssen, erläutert Andreas Pesenacker, technischer Werksleiter des Eigenbetriebs Immobilienwirtschaft. Zudem schreibe das Auftragsvolumen eine beschränkte öffentliche Ausschreibung vor, bei der Fristen eingehalten werden müssten, "Wir sind nicht so flexibel wie ein privater Bauherr." Und: "Die Maßnahme wird federführend von einem Architektenbüro betreut."
Es sei allerdings sichergestellt, dass die Küche für die Essensausgabe vorhanden sei. Nur für eine Übergangszeit von 14 Tagen müssten die Schüler Klassenräume nutzen, weil die ehemalige Hausmeisterwohnung noch nicht fertiggestellt sei.
Ähnlich die Situation in der Aloysiusschule. Andreas Pesenacker: "Der Umbau der Pausenhalle ist noch nicht klar, wir müssen noch ein Finanzierungskonzept erstellen."
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