Die Degussa unter dem Dach der RAG – neue Chancen für den Standort Marl?“

Die Degussa unter dem Dach der RAG – neue Chancen für den Standort Marl?“ war das Thema einer gut besuchten Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Drewer-Nord. Als kompetenten Referenten konnte Vorsitzender Werner Arndt (SPD) den Konzernbetriebsrat der Degussa AG und der E.on AG, Ralf Blauth, begrüßen. Weiter ist Ralf Blauth Beisitzer im Ortsvereinsvorstand.

"Wir sind froh“ so Ralf Blauth, „dass uns E.on mit dem Aktienverkauf an die RAG einen neuen Mehrheitsaktionär geben wird, der für uns eine verlässliche Basis für die Zukunft bietet.“
Die Bestellung des Degussa-Vorstandsvorsitzenden zum Mitglied des RAG Vorstandes beweise, dass die Chemie in der RAG künftig eine wichtige Rolle spielen wird. Auf Arbeitnehmerseite funktioniere, so Ralf Blauth weiter „die Zusammenarbeit schon seit Monaten ausgezeichnet. Es gibt einen gut abgestimmten regelmäßigen Informationsaustausch.“
Aussagen über ein Ausplündern der Degussa durch RAG entbehren jeder Grundlage, da RAG nur die ihrem Aktienanteil entsprechende Dividende der Degussa erhalten wird.

Auf Nachfrage konnte Ralf Blauth die Versammlung auch im Hinblick auf die Altersversorgung beruhigen. “Im Werk kursierende Gerüchte sind völlig aus der Luft gegriffen. Einen Ersatz der betrieblichen Altersversorgung der Degussa durch eine "Zwangsknappschaft" kann und wird es nicht geben."

„Aus kommunaler Sicht ist wichtig“ so SPD-Vorsitzender Werner Arndt, „welche neuen Chancen sich für den Industiestandort Marl ergeben und ob der neue Mehrheitsaktionär an der ChemSite-Initiative und dem Projekt Westerweiterung festhalten wird.“

Dazu konnte Ralf Blauth dem SPD-Ortsverein versichern, "dass Standortentwicklung und Westerweiterung bei den Betriebsräten nach wie vor ganz oben auf der Themenliste stehen. “Wenn wir wollen, dass auch in Zukunft unsere Ausgebildeten und die Kolleginnen und Kollegen in den Servicebereichen eine berufliche Zukunft am Standort Marl haben, brauchen wir Investoren, die dafür die Grundlage schaffen.“

Einig war man sich auch in der Einschätzung, dass die Degussa AG allein mit ihren Investitionen am Standort Marl dieser Anforderung nicht entsprechen kann. Außerdem gehe es nicht nur um die direkt geschaffenen Arbeitsplätzen. Benötigt werden neben Service- und Handelsunternehmen auch industrielle Motoren, die die Beschäftigung in der Stadt Marl und der Region antreiben."

Abschließend versprach Ralf Blauth, dass sich die Gewerkschaft IG BCE und die Arbeitnehmervertreter auch in Zukunft, sowohl was die Quantität als auch die Qualität angeht, für die Ausbildung junger Menschen am Standort Marl einsetzen werden.